Mut zur Veränderung (OÖN)

Wie Veränderung ganz natürlich funktioniert, zeigt uns die Natur mit ihrem wunderschönen Wandel in den Jahreszeiten. Gestatten Sie noch einen kurzen gedanklichen Rückblick auf den 31.12.2014. Oh, da war doch was, oder? Haben Sie Neujahrsvorsätze gefasst und Pläne für Veränderung geschmiedet? Oder gleich gar keine gemacht, aus Angst diese nicht durchzuhalten? Was ist daraus geworden? Ist es Ihnen gelungen, langfristig für Veränderung zu sorgen, um eine bessere Lebensqualität zu erhalten und eine gesündere Lebensweise zu führen?

Man braucht nicht immer Silvester oder die Fastenzeit, um gute Vorsätze langfristig zu verwirklichen. Veränderung ist immer möglich. Im Frühling und im Sommer gelingt es uns oftmals leichter. Die Sonnenstunden werden mehr und durch die stimmungserhöhende und antriebssteigernde Wirkung des Sonnenlichts (Der Botenstoff Serotonin wird vermehrt ausgeschüttet) erlangen wir mehr Energie.

Nutzen Sie doch den Schwung des Frühlings und des anschließenden Sommers und verändern Sie sich. Damit dies langfristig möglich ist, ist es notwendig neue Gewohnheiten auszubilden. Unser Gehirn ist so ausgerichtet, möglichst energiesparend zu arbeiten. Unsere lieben Gewohnheiten – positive wie negative – sind Energiesparer, damit für das Gehirn Kapazität für hochkomplexere Prozesse vorhanden ist.
Veränderungen, sei es beispielsweise sich „schlechte Gewohnheiten abzugewöhnen“, mehr Freizeit zu haben, gelassener zu sein, sich mehr zu bewegen,etc…, kosten Kraft. Kleine Änderungen haben oftmals langfristigere Wirkung. Setzen sie sich realistische Ziele mit Zwischenzielen um an ihr gewünschtes Endziel zu gelangen. Überlegen Sie einfach, ob es beispielsweise in ihrem Alltag plötzlich realistisch ist, täglich Sport zu betreiben. Zu viele Veränderungen lassen uns schnell ermüden und die Motivation verringern. Wie sieht es jedoch mit dreimal 30 Minuten wöchentlich aus?
Gleichzeitig eine Diät zu machen, das Rauchen aufzugeben, sich scheiden lassen sowie eine Übersiedlung anzustreben, überfordert uns.
Gewohnheiten bestehen aus einem Auslöser, einem Routineverhalten sowie einer Belohnung. Auslöser und Belohnung (z.B. das Empfinden von Entspannung oder das Gefühl der Erleichterung) können gleich bleiben, ändern Sie einfach das Routineverhalten, dass Ihnen eine gleichwertige Belohnung zur Verfügung stellt. Ist man sich bewusst, was einem gut tut – so kann die Veränderung zur Routine werden. Hier gilt das Prinzip: Übung macht den Meister! Nur durch regelmäßige Wiederholungen können neue Gehirnbahnen und somit neue (positive) Gewohnheiten ausgebildet werden. Lassen Sie sich durch anfängliche Schwierigkeiten und Anstrengungen auch durch eventuelle Rückfälle nicht aus dem Konzept bringen. Ein weiterer hilfreicher Tipp ist die positive Denkweise. Es bedeutet nicht, dass sich alle Schwierigkeiten in Luft auflösen – aber der Umgang damit wird ein anderer. Denn die eigene Einstellung und die Gedanken kann ich zu jederzeit ändern. Nutzen Sie dazu den Schwung des Frühlings.

Hier können Sie den Artikel, der bereits im Mai in den Oberösterreichischen Nachrichten dazu erschienen ist, nachlesen.

Weiterführende Literatur: Duhigg, Ch. (2014). Die Macht der Gewohnheit.